So kitschig wie der Titel (auf Deutsch: „Das Salz der Tränen“) befürchten lässt, ist dieser Film von Philippe Garrel zum Glück nicht.
Der französische Regisseur erzählt von der „education sentimentale“ des narzisstischen Schönlings Luc (Logann Antuofermo). Die Frauen sind für ihn austauschbar, das Frauenbild so anachronistisch wie die Schwarz-Weiß-Bilder. Djamila und Geneviève himmeln ihn an, definieren sich nur über ihn und werden von ihm eiskalt abserviert.
An der Pariser Kunsttischler-Hochschule dreht Betsy (Souheila Yacoub) den Spieß um. Diesmal ist er nur das Spielzeug für sie, parallel hat sie eine Affäre mit Paco, den sie als Mitbewohner einlädt.
Am Ende der 100 Minuten steht Luc vor einem emotionalen Scherbenhaufen und das Publikum hat einen belanglosen, schwachen Film über die Liebe hinter sich, der das ohnehin bislang enttäuschende Niveau dieses Berlinale-Wettbewerbs klar unterbietet.
Ungewöhnlich an diesem betulichen Alterswerk des fast 70jährigen Garrel sind nur die klassischen Schwarz-Weiß-Bilder von Renato Berta. Dem Film fehlt jedoch der Esprit und Witz, der viele Werke des französischen Kinos prägt. Louis Garrel, der Sohn des Regisseurs, wird diesmal schmerzlich vermisst.
Bild mit Oulaya Amamra und Logann Antuofermo: © RECTANGLE PRODUCTIONS – CLOSE UP FILMS