„Die Frau, die rannte“ lautet der deutsche Titel des neuen, 24. Werks des südkoreanischen Regisseurs Hong Sangsoo. Der Titel lockt auf eine falsche Fährte: „Die Frau, die isst und zu viel plappert“, wäre der bessere Titel für diesen Film.
Festival-Liebling Hong hat es sich in seiner Nische gemütlich gemacht und tischt erneut langatmiges Palaver unsympathischer, sich mit mäßig subtilen Gehässigkeiten überziehender Frauen auf, die alle gut situiert sind und in der Kunstszene herumschwirren. Sie plaudern über den Alltag und ihre Probleme mit Männern, die jedoch nur Zaungäste sind und an der Wohnungstür abgefertigt werden.
Immerhin bleibt ihnen damit das Geschwätz erspart, dass Hongs Schauspielerinnen, darunter natürlich wieder seine Muse Kim Minhee (als Hauptdarstellerin Gamhee), die Gewinnerin des Silbernen Bären 2017, in 77 Minuten gepflegter Langeweile von sich geben.
Bei der Jury kam dieser Film jedoch so gut an, dass sie ihn mit einem Silbernen Bären für die beste Regie auszeichneten.
Bild: Kim Minhee, Song Seonmi; © Jeonwonsa Film Co. Production