Mit der Pubertät befassten sich Milena Michalek und ihr vierköpfiges Ensemble, die kurz vor dem Corona-Shutdown im Kosmos Theater Wien Premiere hatte.
Das Setting ist eine Baustelle voller Gerüste, auf denen die Spieler*innen herumturnen. Slapstickhaft und assoziativ ist diese Collage zwischen Akne-Gags und Philosophie-Schnipseln. Oft wird nicht klar, worauf sie hinaus will, reihen sich die Einfälle zu beliebig aneinander.
In den besseren Momenten bietet der 90 Minuten kurze Abend satirisch zugespitze Szenen, z.B. wenn ein dristimmiger Eltern-Chor auf den ohnehin mit sich und seiner Pubertät überforderten, am Boden liegenden „Klemmi Körper“ (Lukas Gander) einreden und mit gut gemeinten Ratschlägen bombardieren.
Im Lauf des Abends verwandeln sich alle vier in Insekten, die einen Premierenkritiken fühlten sich davon an Gregor Samsa in Franz Kafkas Erzählung erinnert, andere dachten an Science Fiction-Horror wie von David Cronenberg in „Die Fliege“.
Der Abend endet jedenfalls ganz unkafkaesk mit ausgelassener Partystimmung. Zu lauten Beats und in schillernden Insekten-Kostümen mi überdimensionalen Flügeln zelebrieren die vier, dass sie ihre Körper und ihre Krisen hinter sich gelassen haben.
Bilder: Birgit Frenzel