Passend zum Internationalen Frauen-Tag im März brachte Neue Visionen das saudische Emanzipationsdrama „Die perfekte Kandidatin“ von Haifaa Al Mansour in die Kinos. Zwei Tage nach dem Start zwang Corona die Filmbranche in den Lockdown. Seit dem vorsichtigen Kino-Neustart mit großem Abstand und wenigen Versuchsballons neuer Filme bekam „Die perfekte Kandidatin“ eine zweite Chance.
Das Interessante an dem Film sind die beiläufig erzählten kleinen Details, die vielen Einschränkungen für Frauen in der patriarchal-feudalistischen, streng-islamischen Gesellschaft, die in diesem Spielfilm deutlich werden.
Mit großem politischem Engagement, aber auch etwas plakativ und vorhersehbar erzählt Al Mansour von ihrer Hauptfigur Maryam (Mila Alzahrani), die sich mit der Diskriminierung nicht abfinden will. Eher zufällig stolpert sie in die Kandidatur bei der Kommunalwahl hinein, nimmt diese Mission dann aber umso ernster.
Die Regisseurin wurde 2012 mit „Das Mädchen Wadjda“ bekannt und wurde mit ihrem zweiten Film im September 2019 in den Wettbewerb des Festivals von Venedig eingeladen.
Bild: Neue Visionen