Last Night in Soho

Ein Highlight zum Abschluss des Kino-Jahres ist der Psychothriller „Last Night in Soho“, mit dem er dem London der Swinging Sixties, seiner Musik und seiner Mode ein Denkmal setzt.

In diese Zeit träumt sich Ellie (Thomasin MacKenzie) zurück: sie ist ein Landei aus Cornwall, das die alten Schallplatten ihrer Großmutter liebt und beim Design-Studium in Zitaten der damaligen Stile und Trends schwelgt.

Doch der Start ist nicht einfach: die Zimmer-Nachbarin Jocasta im Wohnheim mobbt sie bei jeder Gelegenheit und auch sonst ist das psychisch labile Mädchen von der neuen Situation überfordert. Noch schlimmer wird es, als sie in Träumen immer wieder der jungen Sandy (Anna Taylor-Joy) begegnet, die in den 1960er Jahren als Sängerin Karriere machen wollte und in Vor-#metoo-Zeiten zu oft auf der Besetzungscouch die Beine breit machen musste. Der Manager und Liebhaber wird schließlich zu ihrem Zuhälter.

Anfangs fasziniert von Sandys Selbstbewusstsein, die Ellie nun auch optisch zu imitieren versucht, wacht sie immer öfter schweißgebadet auf: die Gewalt und die Abgründe, mit denen Sandy konfrontiert ist, schockieren sie.
Meisterhaft lassen Regisseur Wright und seine Co-Drehbuchautorin Krysty Wilson-Cairns in der Schwebe, welche Verbindung zwischen den beiden jungen Frauen besteht. Sie deuten manches an, legen falsche Fährten, spielen virtuos auf der Thriller-Klaviatur und entladen die Spannung in einem überraschenden Showdown.

Thomasin McKenzie als Ellie

Als Sahnehäubchen gibt es neben der tollen Musik noch einen Gast-Auftritt von Diana Rigg, „Mit Schirm, Charme und Melone“-Serien-Star der Swinging Sixties, die die hervorragende Darstellerinnen-Riege komplettiert. Sie spielt die ältere Dame Miss Collins, bei der Ellue zur Untermiete Zuflucht findet, als sie es im Wohnheim gar nicht mehr aushält.

„Last Night in Soho“ wurde außer Konkurrenz in Venedig vorgestellt und läuft seit 11. November 2021 im Kino

Bilder: Universal Pictures

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