Mit ihrem ins New York der 1950er Jahre verlegten Romeo- und Julia-Musical „West Side Story“ gelang Leonard Bernstein, Tony Kushner und Stephen Sondheim ein Meisterstück, das zurecht zum Welterfolg wurde. Einige Songs haben echtes Ohrwurm-Potenzial.
70 Jahre nach der legendären Verfilmung, die mit zehn Oscars prämiert wurde, kam nun ein Remake dieses Hits in die Kinos. Steven Spielberg, der wie kaum ein anderer das Hollywood-Kino der 1970er bis 1990er Jahre geprägt hat, erfüllte sich damit einen Jugendtraum, wie zu lesen war.
Er lässt Janusz Kaminskis Kamera über die heruntergerockten Filmkulissen der Upper West Side gleiten und schwelgt in den Dekors der 1950er Jahre. Gentrifizierung und Migration sind zentrale Themen des Musicals und auch unserer Gegenwart, aber Spielberg begnügt sich damit, die bekannte Geschichte und all ihre tollen Choreographien und Songs möglichst werktreu abzufilmen. Eigene Akzente setzt Spielberg nicht, zu genussvoll verharrt er im Gestern, wie es Wolfram Goertz in der ZEIT treffend zusammenfasste.
Kurz vor Weihnachten kam „West Side Story“ in die Kinos: pünktlich zu Familien-Kinobesuchen rund um die Feiertage und natürlich pünktlich zu den Nominierungen für die großen amerikanischen Awards. Für vier Golden Globes ist der Film bereits nominiert, in drei Kategorien setzte er sich durch: als bester Film in der Kategorie Komödie/Musical, Rachel Zegler als beste Hauptdarstellerin in der Rolle der Maria und Ariana DeBose als beste Nebendarstellerin in der Rolle der Anita. Letztere konnte sich auch über einen Oscar für ihre Nebenrolle freuen.
Bild: The Walt Disney Company