Siguifin

„Magisches Monster“ bedeutet dieser Titel, der aus der westafrikanischen Bamara-Sprache stammt, und den der französisch-senegalesische Choreograph Amala Dianor für sein neues Stück gewählt hat.

Die 55 Minuten wirken weder besonders magisch noch monströs, dennoch ist der Titel programmatisch: Dianor, der seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Frankreich hat, arbeitet mit drei Kolleg*innen aus westafrikanischen Staaten zusammen: Alioune Diagne (Senegal), Ladji Koné (Burkina Faso) und Naomi Fall (Mali) konzipierten jeweils einen Teil dieses Abends.

Zu beliebig wirkt das Ergebnis. Die Choreographie kreist anfangs um afrikanische Riten und Stammestraditionen, mixt dazu im weiteren Verlauf Hip-Hop und Breakdance, mit denen sich Dianor vor allem zu Beginn seiner Karriere befasste. Im Gegensatz zum Festival-Eröffnungsstück „Straight Talk“ fehlen bei „Siguifin“ fehlt hier eine klare Handschrift, die in der Zusammenarbeit des Quartetts verloren ging oder gar nicht erst entstand.

Ein Ziel hat diese von der Big Pulse Dance Alliance, einem europaweiten Zusammenschluss von Tanz-Festivals, jedoch erreicht: die Inszenierung bietet neun jungen Tänzer*innen aus den westafrikanischen Staaten die Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Tänzerisch können sie überzeugen, der Abend wirkt jedoch wie eine Aneinanderreihung von Ideen und Szenen und nicht aus einem Guss.

Bild: Laurent Philippe

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