Bullet Train

Zwei vergnügliche Kino-Stunden bietet der Sommer-Blockbuster „Bullet Train“: Ein alternder Auftragskiller (Brad Pitt) hätte am liebsten seine Ruhe, wird aber von der Auftraggeberin via Knopf im Ohr (Sandra Bullock) auf einen Trip mit dem Shinkansen-Schnellzug von Tokyo nach Kyoto geschickt.

Er soll dort einen Geldkoffer klauen und bei ihr abliefern. Running Gag dieser grotesken Gangster-Actionkomödie ist, dass er diesen Koffer schon bald in Händen hat und an jeder Station erneut versucht, den Zug zu verlassen. Jedes Mal scheitert dies wieder, jedes Mal spitzt sich die Situation mit neuen, tarantinoesken Plottwists noch mehr zu.

In diesem Zug wimmelt es nur so von Auftragskillern, die sich bei ihren Missionen in die Quere kommen. Regisseur David Leitch, der am Beginn seiner Karriere mehrfach als Stunt-Double für Pitt agierte, hat ein Panoptikum schräger Gestalten versammelt, zum Beispiel die dauerquasselnden Zwillinge Lemon (Brian Tyree Henry) und Tangerine (Aaron Taylor-Johnson) oder die narzisstische Mafiaboss-Tochter mit Vater-Komplex im Schulmädchen-Look (Joey King) sowie eine vor sich hinzüngelnde Giftschlange.

Die zwei Stunden sind perfekt choreographiertes Kino-Vergnügen für eine kurze Entspannungspause zwischen den täglichen Nachrichten von Corona und Krieg. Gut gemachtes Unterhaltungskino made in Hollywood, das auf dem gleichnamigen japanischen Bestseller von Kotaro Isaka basiert und das Festival in Locarno eröffnete, bevor „Bullet Train“ am 4. August in den deutschen Kinos startete.

Bild: Sony Pictures

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