We wear our wheels with pride

Einen sehr eigenwilligen Mix bietet die südafrikanische, in Berlin lebende Choreographin Robyn Orlin in ihrer neuen Show „We wear our wheels with pride“, das im Rahmen von Tanz im August 2022 erstmals in Deutschland gastierte.

Zwischen Comedy, Kindergeburtstags-Mitmach-Aktionen des Publikums, Video-Installationen, ausgelassenen Tanz-Einlagen in traditionellen afrikanischen Gewändern und wenigen stillen Momenten schaltet der 70 Minuten kurze Abend blitzschnell hin und her.

Die große, schwer zu bespielende Volksbühne am Rosa Luxemburg-Platz füllen die acht jungen Tänzer*innen vom Moving Into Dance Mophatong-Ensemble aus Johannesburg mit ihrer Power problemlos. Dementsprechend werden sie am Ende auch mit Standing Ovations gefeiert.

Als Party funktioniert das Gastspiel gut, aber die Versatzstücke des Abends wirken doch zu sehr als Sammelsurium aneinander gereiht. Dass es der Choreographin und ihrem Team um eine Erinnerung an Zulu-Rikschafahrer*innen und ihre kolonialistischen Ausbeutung geht, lässt sich für ein europäisches Publikum nur durch spärliche Zwischentitel und den Programmzettel erahnen. Zwischen oft regelrecht albernen Passagen, bei denen das Publikum aufgefordert wird, im Takt auf den Stühlen mitzuwippen, geht das ernste Anliegen über weite Strecken des Abends verloren.

Bilder: Jérôme Séron

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