Nope

Die erste Stunde des neuen Horror-Blockbusters von Jordan Peele beginnt enttäuschend: mit „Get out“ und „Us“ hat er sich in die erste Reihe von Hollywood katapultiert, in seinem dritten Film reißt er viele Erzählstränge an und provoziert mit zähem Tempo.

Schauplatz von „Nope“ ist eine Ranch in einer entlegenen Ecke Kaliforniens, wo die Geschwister OJ (Daniel Kaluuya) und Emerald (Keke Palmer) nach dem Tod des Vaters den Haywood-Familienbetrieb weiterführen sollen. Sie haben sich auf die Dressur von Pferden für den Einsatz in Hollywood spezialisiert.

Zwischen Exkursen zu Castings und Rückblenden auf eine Sitcom, bei der ein in Rage geratener Schimpanse fast die gesamte Darsteller-Riege zerfleischte, blicken die beiden immer wieder ahnungsvoll und bang zu den Wolken am Himmel.

Fahrt nimmt der Film langsam auf, als Angel (Brandon Perea) ins Team kommt: ein Nerd, der sich schon lange in UFO- und Alien-Themen vertieft hat. Nach dem holprigen Start entwickelt sich noch ein effektsicherer Horror-Grusel-Film, der Komödien-Elemente mit Sci-Fi und Referenzen an die Filmgeschichte mehr oder minder elegant verknüpft. Als Subtext ist die Kritik an der Sensationslust von Boulevardpresse und Social Media nicht zu übersehen, die dem Trio bei ihrer Auseinandersetzung mit den merkwürdigen Phänomenen immer wieder in die Quere kommen.

Sehenswert macht „Nope“ vor allem die Kamera-Arbeit von Hoyte van Hoytema, der seit Jahren auf ambitionierte Blockbuster wie „Interstellar„, „Ad Astra“ oder „Tenet“ spezialisiert ist, und das hervorragende Sounddesign.

Bilder: Universal Pictures

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