Passages

Auf den Festivals in Sundance und Berlin ist Ira Sachs mit seinen Beziehungsdramen Stammgast. Seinen neuen Film „Passages“, den er in Paris mit hochkarätiger europäischer Besetzung drehte, zeigen beide Festivals: die Uraufführung lief am 23. Januar in den USA, die Berlinale wird ihm im Februar den roten Teppich im Panorama ausrollen.

Offensichtlich schwebte dem US-Amerikaner Sachs für seinen neuen, im Lockdown konzipierten Film eine flirrende Liebes-Dreiecksgeschichte im Stil der Nouvelle Vague vor. Das Ergebnis ist solides Festival-Nischenkino: nicht mehr und nicht weniger.

Zentrum des Films ist der Regisseur Tomas, der ais Bremen stammt – hier gibt es einiges an Hansestadt-Bashing – und in Paris arbeitet. Er ist ebenso egozentrisch und hibbelig (Franz Rogowski in einer für ihn typischen Rolle), wie eine Flipperkugel springt er zwischen seinen Liebschaften hin und her. Er kann sich nicht entscheiden zwischen seinem langjährigen Partner Martin (Ben Whishaw) und seiner Affäre mit Agathe (Adèle Exarchopoulos).

Sachs und sein Co-Drehbuchautor Mauricio Zacharias erzählen den Dreiecks-Plot unaufgeregt, aber mit klarer Botschaft. Wenn der Narzisst im Zentrum seine Spielchen treibt und sich alle Optionen offen hält, müssen eben seine Partner*innen ihm klar die Grenzen aufzeigen und die notwendigen Entscheidungen treffen.

Bilder: SBS Productions

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert