Concerned Citizen

Kurze satirische Schlaglichter auf das Leben eines homosexuellen Paares in Tel Aviv wirft der israelische Regisseur Idan Haguel in seinem zweiten Spielfilm „Concerned Citizen“, der vor einem Jahr im Panorama der Berlinale Premiere hatte und den Salzgeber in dieser Woche in die deutschen Kinos bringt.

Ben (Shlomi Bertonov) und Raz (Ariel Wolf) erfüllen viele Klischees: sie haben sich eine gemütliche Wohnung eingerichtet, gehen regelmäßig ins Fitness-Studios, trinken ihre Smoothies und planen, eine Leihmutter über Agentur zu engagieren. Sie leben in einer Ecke von Tel Aviv, die in ein paar Jahren sehr angesagt sein wird, wie die Makler ständig beteuern. Noch leben aber dort vor allem die eritreeischen Flüchtlinge, vor denen sich das Paar in ihrem Gated Community-Loft mit einem Zahlencode am Eingangstor abschottet.

„Concerned Citizen“ bietet manch schöne Ansätze und der Rassismus, der hinter den woken, liberalen Fassaden der Selbstgefälligkeit lauert, blitzt mehrfach auf. In seinem 82 Minuten kurzen Film gelingt es aber Haguel noch nicht, aus seiner Ideenskizze ein stimmiges Drama zu gestalten. Zu sehr franst der Film gegen Ende aus.

Ein interessantes Detail aus dem Presseheft war, dass die beiden Hauptdarsteller auch im echten Leben ein Paar sind.

Bild: Guy Sahaf

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