The Son

Auf das raffiniert-vielschichtige Demenz-Drama „The Father“ mit seiner glänzenden Besetzung (Anthony Hopkins und Olivia Colman) folgt „The Son“. Regie führt wieder Florian Zeller, erneut adaptiert der französische Schriftsteller und Regisseur ein eigenes Theaterstück für die große Leinwand.

Damit erschöpfen sich aber auch schon die Gemeinsamkeiten: mit großen Hoffnungen startete der Film im September 2022 bei den Festivals in Venedig und Toronto, wo die heiße Phase der Oscar-Nominierungen eingeläutet wird. Nach zurecht schwachen Kritiken reichte es aber nur für eine Golden Globe-Nominierung (Hugh Jackman als Hauptdarsteller), bei der Oscar-Verleihung im März wird „The Son“ in keiner Kategorie vertreten sein.

Dies hat gute Gründe: „The Son“ bleibt dem üblichen Niveau der beiden großen A-Festivals in Cannes und Venedig. Er bleibt im Gegensatz zum Vorgängerfilm in den ausgetretenen Pfaden eines Hollywood-Melodrams mit solider Besetzung (neben Jackman sind Vanessa Kirby und Laura Dern dabei). Zugekleistert mit melodramatischer Musik von Hans Zimmer spult Zeller ein sehr konventionelles Tränendrüsen-Stück ab, das vom Leiden des Sohnes (Zen McGrath) erzählt. Was seine Eltern zunächst für eine gewöhnliche pubertäre Selbstfindungskrise halten, entpuppt sich nach und nach als schwere Depression. Dieses ernste Thema hätte einen gelungeneren Film verdient gehabt.

Anthony Hopkins, der in der Titelrolle von „The Father“ glänzte, ist auch wieder an Bord, hat aber nur einen Kurzauftritt als Großvater, der seine Karriere immer über die Familie stellte.

Bild: Leonine

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