Wann kommst Du meine Wunden küssen?

Mit dem Titel ihres zweiten Kinofilms hat Hanna Doose einen Coup gelandet: „Wann kommst Du meine Wunden küssen?“ sticht aus den langen Listen wöchentlicher Neustarts heraus und weckt Aufmerksamkeit.

Leider lösen die knapp zwei Kinostunden dies nicht ein: Das Mumblecore-Drama lässt vier nicht mehr junge Künstler*innen, die gemeinsam das Berliner Nachtleben unsicher machten und in wechselnden Konstellationen miteinander arbeiteten und liiert waren, einige Jahre später auf einem Bauernhof im verschneiten Schwarzwald aufeinander prallen.

Wie in diesem Genre üblich, gab die Regisseurin nur grobe Leitlinien vor, die Dialoge sind meist improvisiert. Der Ton der Protagonist*innen ist rauh und schnippisch. Sie kennen die Schwachstellen und Wunden der anderen nur zu gut und bohren erbarmungslos darin herum.

Trotz der prominenten Besetzung mit Bibiana Beglau und Alexander Fehling schleppt sich das Beziehungs-Viereck recht zäh dahin. Das Publikum auf dem Filmfest München kürte „Wann kommst Du meine Wunden küssen?“ dennoch zu seinem Liebling. Ein halbes Jahr später startet er nun in den Programmkinos.

Bild: © Markus Zucker / ©2022 Schiwago Film, DOMAR Film

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