La Sirène

Parallel zur Eröffnungs-Gala mit einer Live-Schalte des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij gab es auch einige Kilometer weiter westlich im Zoo-Palast zum Start der Sektion Panorama politisches Kino: Sepideh Farsi, die in Teheran aufgewachsen ist, aber schon zum Studium nach Paris kam, machte sich als Autorin von Dokumentationen wie „Teheran without Permission“ (Locarno, 2009) einen Namen.

Mit ihrem Animationsfilm, den sie gemeinsam mit Javad Djavahery (Drehbuch) und Zaven Najjar (Szenenbild, Animation), war sie erstmals bei der Berlinale zu Gast. „La Sirène“ erzählt von dem 14jährigen Omid, der 1980 den Ausbruch des Kriegs zwischen Iran und Irak miterlebte, der acht Jahre dauern sollte.

Aus der Perspektive des Jugendlichen schildert „La Sirène“ das Grauen des Krieges in der belagerten Stadt Abadan, die wegen ihres Hafens und der Ölindustrie besonders umkämpft war. Der Stil ist betont minimalistisch und unspektakulär, Episode reiht sich an Episode, in die Tiefe geht der Film selten. Die Message des Films, wie schlimm der Kriegsalltag ist, wird schnell klar.

In anderen Jahren wäre die arte-Co-Produktion „La Sirène“ vermutlich im Jugendprogramm Generation 14plus gelaufen. Nach den „Frauen Freiheit Leben“-Protesten im Iran ist die Einladung an Sepideh Farsi, das Panorama am Eröffnungsabend zu bespielen, sicher auch als Solidaritätsadresse an die Künstler*innen im Iran und Exil zu verstehen.

Bild: Les Films d´Ici

   

 

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