Inside

Ganz auf Willem Dafoe ist dieses minimalistische Kammerspiel zugeschnitten. Er dringt als Kunsträuber Nemo in ein hochgesichertes New Yorker Penthouse ein und soll dort mehrere Gemälde von Egon Schiele stehlen. Doch der Coup geht schief, das System schlägt Alarm und alle Ausgänge sind verriegelt.

Die Prämisse des Debütfilms von Vasilis Katsoupis ist vielversprechend. Anfangs nimmt Nemo es noch amüsiert zur Kenntnis, dass er vorübergehend eingesperrt ist. Als der Kühlschrank zu lange offensteht und das System deshalb den Sommerhit Macarena einspielt, muss Nemo grinsen. Aber er wird zunehmend nervös, als die Klimaanlage ausfällt, es brütend heiß wird und das Mädchen von der Reinigungsfirma seine Hilferufe und sein Klopfen ignoriert.

Die erste Stunde funktioniert als sehr entschleunigter Thriller noch recht gut, während der zweiten Hälfte nahm das Interesse bei der Pressevorführung der Berlinale, wo „Inside“ im Panorama laufen wird, sichtlich ab. Willem Dafoe legt eine seiner typischen delirierenden Performances auf das Penthouse-Parkett. Traum und Wirklichkeit verschwimmen beim geistigen Zusammenbruch der nun schon monatelang eingesperrten Hauptfigur. Ins Esoterische driftet der Kommentar auf der Ton-Spur.

Bild: Heretic

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