Disco Boy

Mit bekannten Noir-Motiven jongliert der italienische Regisseur Giacomo Abbruzzese in seinem Langfilm-Debüt: die Fremdenlegion als letzte Zuflucht von Outlaws, die auf ein besseres Leben hoffen, wie der junge Belarusse Alexej (Franz Rogowski), die geheimnsvolle Frau, die ihn in ihren Bann zieht (Laëtitia Ky) und die bedrohlichen Schlachtrufe der halbnackten, mit ihrer Männlichkeit prahlenden Rebellen um Jomo (Morr Ndiaye) im Niger-Delta sind die Zutaten einer kolportagehaft wirkenden Mixtur.

Bemerkenswert macht „Disco Boy“ seine visuelle Gestaltung, die Französin Hélène Louvart zeigt ihre ganze Könnerschaft mit langen Fahrten durch den Dschungel, spielt mit Perspektiv-Wechseln, Filtern und Nachtsicht-Aufnahmen. Ein ansonsten enttäuschender Film ragt durch seine Bildkraft aus dem bisherigen Wettbewerb der Berlinale 2023 heraus. Dies hat auch die Bären-Jury anerkannt: Hélène Louvart bekam einen Silbernen Bären für ihre herausragende künstlerische Leistung.

Bild: Films Grand Huit

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