Bis ans Ende der Nacht

Mit einem düsteren Noir aus der Mainkloake endet der Wettbewerb der 73. Berlinale: als fünfter deutscher Beitrag ging Christoph Hochhäuslers Genre-Film „Bis ans Ende der Nacht“ ins Bären-Rennen.

Er verknüpft die Liebesgeschichte zwischen dem verdeckten Ermittler Robert (Timocin Ziegler, bis 2021 im Ensemble des Münchner Volkstheaters) und der Transfrau Leni (die österreichische Schauspielerin und Trans-Aktivistin Thea Ehre, die in der Dunkelkammer des Volkstheaters Wien mit „Fugue Four“ zu sehen ist). Sie soll der Polizeieinheit dabei helfen, den Clubbesitzer Victor (Michael Sideris) und seine Geschäfte mit Drogenkartellen zu überführen. Im Gegenzug soll sie früher aus dem Gefängnis freikommen.

Der Film lebt vor allem von seinem starken Hauptdarsteller*innen-Duo und der zwielichtigen Atmosphäre der Mainkloaken-Halbwelt, die Reinhold Vorschneiders Kamera einfängt. Während die Ermittler tiefer in das Drogen-Netzwerk vordringen, befreit sich Leni langsam aus der toxischen Beziehung. Geschickt hält Florian Plumeyers Drehbuch die Balance zwischen klassischem Noir-Krimi mit spannenden Twists und queerem Beziehungsgeflecht.

Auch die Berlinale-Jury fand den Auftritt von Thea Ehre so überzeugend, dass sie ihr einen Silbernen Bären verliehen, allerdings für die beste Nebenrolle, obwohl sie den Film maßgeblich trägt.

„Bis ans Ende der Nacht“ startet am 22. Juni im Kino.

Bild: Heimatfilm

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