Der Schauplatz dieser Thriller-Handlung ist spektakulär: „Boy from Heaven“ (deutscher Verleih-Titel: „Die Kairo-Verschwörung“) spielt an der al-Azhar-Universität in Kairo, einer der renommiertesten Stätten islamischer Gelehrsamkeit. Nach dem Tod des Scheichs al-Azhar tobt hinter den Kulissen ein Machtkampf zwischen den Muslimbrüdern und dem ägyptischen Sicherheitsapparat, wer seinen Nachfolge-Kandidaten durchsetzen kann.
In diesem Machtpoker findet sich der Fischersohn Adam (Tawfeek Barhom) wieder: mit einem Stipendium kam er an die Uni und wird dort von Ibrahim (Fares Fares) als Informant rekrutiert. Das Politdrama ist nicht unspannend, aber doch sehr konventionell erzählt.
Aus dem vielversprechenden Stoff machte Tarik Saleh, der als Sohn ägyptischer Migranten in Schweden aufgewachsen ist, zu wenig. Die knapp zweistündige Verfilmung seines eigenen Drehbuchs folgt den ausgetretenen Pfaden von Hollywood-Erzählmustern. Deshalb war es sehr überraschend, dass der durchschnittliche Thriller in Cannes 2022 den Preis für das beste Drehbuch gewann. Als Schwedens Kandidat für den besten nicht-englischsprachigen Film ging „Boy from Heaven“ auch ins Oscar-Rennen, schaffte es jedoch nur auf die Shortlist der Top 15.
X-Verleih bringt „Die Kairo-Verschwörung“ am 6. April zum Osterwochenende ins Kino.
Bilder: © Atmo – X Verleih AG