Die autobiographische Solo-Performance des damaligen Burgtheater-Stars Joachim Meyerhoff war ein Hit, sein gleichnamiger Roman wurde zum Bestseller und auch die Filmversion „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ von Sonja Heiss ist unterhaltsames, skurril-versponnenes Kino.
Manches kann man gegen die Verfilmung der Erinnerungen des Schauspielers einwenden, der als Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig-Holstein aufwuchs: Anekdote reiht sich an Erinnerungsschnipsel und manche Gags kommen gefährlich nah an Ableismus zu Lasten psychisch erkrankter Menschen.
Doch unter dem Strich sind die knapp zwei Stunden ein Kino-Vergnügen mit nostalgischem 1980er Jahre-Soundtrack, glänzend besetzt, allen voran mit Laura Tonke, die schon „Hedi Schneider steckt fest“, den vorherigen Film von Sonja Heiss trug, als betrogene Gattin des Direktors, die sich nach Italien sehnt und ihren ganzen Frust in einem denkwürdigen Weihnachtsgeschenke-Massaker herauslässt. Bis in die kleinsten Nebenrollen geben sich tolle Schauspielerinnen wie Kathleen Morgeneyer oder Lina Beckmann die Klinke in die Hand.
„Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ eröffnete vor wenigen Tagen die Jugend-Sektion Generation 14 plus der Berlinale und startete anschließend bereits am 23. Februar im Kino.
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