Um Narzissmus kreist das Crossover-Projekt „Love me more“, das die israelische Choreographin Saar Magal mit einem Ensemble aus Tänzer*innen und Schauspieler*innen entwickelt hat. Als Adam und Eva räkeln sich Campbell Caspary und Breanne Saxton mit so durchtrainierten, dem Schönheitsideal der Instagram-Welt entsprechenden Model-Körpern, dass selbst Dorian Gray neidisch werden könnte.
Diese Oscar Wilde-Figur ist ein zentraler Referenzpunkt des 90 Minuten kurzen Abends, Zitate aus Film- und Popkultur wie Leonardo DiCaprio als „Wolf of Wall Street“ kommen hinzu. Ganz in rotem Samt betritt das Ensemble die Bühne, tänzelt und stählt sich zwischen den Boxsäcken.
Aus dieser edlen Robe schält sich Alexander Angeletta in einem großen Solo heraus. Er flirtet mit dem Publikum, preist selbstverliebt seine Vorzüge an: seine italienischen Augen, seine Sprachkenntnisse (sieben Fremdsprachen!), sein 1er-Abi (natürlich nicht in NRW, sondern in Bayern!), nur die Brust könnte etwas trainierter sein, räumt er kokett ein.
„Love me more“ surft kurzweilig um das Phänomen des Narzissmus. Das Konzept aus viel Tanz und Musik, etwas Comedy und Theater erinnert an den Stil von Constanza Macras und sorgt für eine bunt-schillernde Revue.
Bilder: Birgit Hupfeld
Max Kuhlmann
Leider liest man (wohl versehentlich) nicht, wo es stattfand!
Konrad Kögler
Dass es eine Produktion des Schauspiels Köln ist, steht oben in der URL und unten im Schlagwort-Register. Im Text taucht es nicht auf, das ist richtig.