Das melodramatische Porträt der 40jährigen Lehrerin Rachel (Virginie Efira) beginnt betont harmonisch. Die biologische Uhr tickt, der Kinderwunsch scheint sich aber doch noch zu erfüllen, da die Protagonistin mit Ali (Roschdy Zem), endlich den passenden, liebevollen Partner gefunden zu haben glaubt. Er lebt von Alice (Chiara Mastroianni) getrennt, die gemeinsame Tochter Leila (Callie Ferreira-Goncalves) wechseklt zwischen den beiden Elternteilen hin und her.
Liebevoll kümmert sich Rachel um das Mädchen, bei einer gemeinsamen Zugfahrt erscheinen die drei einer älteren, verzückt rüberschauenden Dame als das Ideal einer glücklichen Kleinfamilie. Doch die Idylle trügt natürlich: Leila weist Rachel immer wieder zurück und Ali lässt sie schließlich auch fallen, um zu seiner Ex zurückzukehren.
Rebecca Zlotkowski erzählt diesen typischen französischen Festival-Arthouse-Film all zu betulich mit melodramatisch-tränenreichem Ende und etwas kitschigem Nachklapp, in dem ein ehemaliger Problem-Schüler seiner ehemaligen Lehrerin Rachel dankt, was sie doch für eine patente Frau sei. Da geht der Arthouse-Zielgruppe das Herz auf.
„Les enfants des autres“ hatte schon im September 2022 im Wettbewerb des zweiten A-Festivals in Venedig seine Premiere, ging dort aber aus guten Gründen leer aus. Nach Screenings in Toronto und Wien feierte „Other people´s children“ seine Deutschland-Premiere am 1. Oktober 2023 in einem nur zur Hälfte gefüllten Saal beim Filmfest Hamburg.
Bild: Filmfest Hamburg