Ein sehr konventionelles Historiendrama von Nikolaj Arcel und seinem Drehbuch-Co-Autor Thomas Anders Jensen schickt Dänemark in das Oscar-Rennen 2024. Dieser nordische Western über die Besiedlung der jütländischen Heide im 18. Jahrhundert zeichnet seine Figuren allzu holzschnittartig nach dem Gut/Böse-Muster.
Hier der Held Ludwig Kahlen (Mads Mikkelsen), der als „Bastard“ aus einfachsten Verhältnissen zum Hauptmann der Armee aufstieg und im Auftrag des Königs die Mission erfüllen will, an der schon viele gescheitert sind: die rauhe Landschaft Jütlands urbar zu machen. In der von manchen kitschigen Passagen durchzogenen Adaption des Romans „Kaptajnen og Ann Barbara“ von Ida Jessen darf er sogar ein dunkelhäutiges Mädchen gegen den Rassismus der deutschen Siedler (Felix Kramer als deren Anführer) verteidigen, während die Geigen säuseln.
Seinen Gegenspieler, den sadistischen Großgrundbesitzer Frederik De Schinkel, der auf den Adelstitel „De“ so großen Wert legt, spielt Simon Bennebjerg mit fiesem Dauergrinsen und brutalen Strafaktionen.
127 Minuten plätschert „King´s Land“ in ausgetretenen Pfaden dahin. Bemerkenswert machen ihn nur die schön gefilmten Landschaften und Mads Mikkelsen in der Hauptrolle.
Nach der Premiere im Wettbewerb von Venedig, wo „Bastarden“ natürlich leer ausging, und einer Special-Aufführung in Toronto hat das Drama seine Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg.
Bild: Filmfest Hamburg