Die Theorie von Allem

Eine der Enttäuschungen des Kino-Jahres ist der deutsch Beitrag im Wettbewerb des Film-Festivals in Venedig. Timm Krögers Mystery Noir schleppt sich knapp zwei Stunden dahin und verliert sich zwischen Anspielungen auf Quantenphysik, Thomas Manns Zauberberg, Untote in Parallelwelten, Atomforschung im Nationalsozialismus, der Amour Fou zwischen einem Doktoranden und einer geheimnisvollen französischen Pianistin sowie einer Detektivgeschichte.

Zugekleistert mit einem Klangteppich und von ständig im expressionistischen Stil weit aufgerissenen Augen bietet „Die Theorie von Allem“ nicht mehr als prätentiöse Fingerübungen. Philipp Stadelmeier brachte die Schwäche des Films in der SZ gut auf den Punkt: „Ein guter Film aber braucht, bei aller Schönheit, doch einen kohärenten Inhalt. Aneinandergereihte Situationen, die von einer Patina mysteriöser Ahnungen überzogen sind, gelten nicht.“

Auch gute Schauspieler wie Jan Bülow (Burgtheater Wien), der als Doktorand Johannes Leinert zwischen die Fronten der akademischen Platzhirsche Dr. Strathen (Hanns Zischler) und Prof. Blumfeld (Gottfried Breitfuß) können hier nichts retten, da ihnen der Regisseur und Co-Drehbuchautor Kröger nur beliebig aneinander gereihte Versatzstücke, aber kein Spielmaterial und entwicklungsfähige Charaktere anbietet.

Schon kurz nach der Premiere in Venedig wurde die TV-Koproduktion „Die Theorie von Allem“ auch beim Filmfest in Hamburg präsentiert und startete am 26. Oktober 2023 in den Kinos.

Bild: Neue Visionen Filmverleih

 

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