The Visitor

Subtilität ist sicher nicht die Sache von Bruce LaBruce: der kanadische Aktivist eines queeren Underground Cinema kommt als Stammgast ins Panorama der Berlinale zurück und drückt dem Publikum seine Botschaft einer sexpositiven, pansexuellen Revolution mit sehr expliziten Bildern aufs Auge.

In seiner Version des „Teorema“-Klassikers von Pier Paolo Pasolini taucht ein rätselhafter schwarzer Mann (Bishop Black, dem Berliner Publikum auch bekannt von seinen Solo-Performances im Ballhaus Naunynstraße) in einer noblen Stadtvilla der Londoner Upper Class auf. Er beginnt mit dem Hausmädchen und verführt die gesamte Familie: Vater, Mutter, Tochter, Sohn sind ihm allesamt verfallen. Mit stroboskopartig aufblitzenden kurzen Kommentaren und Schlagworten unterlegt der Regisseur das wilde Treiben.

Die schwarze Hauptfigur wird mit einem Off-Kommentar zur Haustür der Villa begleitet, der sich in sonorem Oxford English ganz beiläufig rassistische Fantasien von Deportation und Ermordung von Migranten ausmalt, bevor der eigentliche Plot beginnt.

„The Visitor“ feierte am 17. Februar 2024 im Kino International seine Premiere im Panorama der Berlinale.

Bild: LaBruce/ A/Political

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