Ferrari

Mit 80 Jahren stellte Hollywood-Altmeister Michael Mann dieses Biopic über einen ikonischen Firmengründer im Wettbewerb des A-Festivals von Venedig 2023 vor.

Wir erleben Enzo Ferrari als sehr verkniffenen Mann, der bereit ist, für seine Ziele über Leichen zu gehen. Adam Driver spielt ihn als einen Firmenpatriarchen, der ständig unter Strom steht, seine Rennfahrer zu Siegen peitscht, gegen Konkurrenten intrigiert und mit seiner Frau und Co-Gründerin eine Ehe ohne Liebe führt. Die wenigen Momente, in denen Ferrari/Driver zu sich kommt, sind, wenn er auf dem Papier neue Motoren seiner Autos entwerfen kann oder im Haus seiner Geliebten ein paar Momente mit dem unehelichen Sohn verbringen darf.

Das Biopic folgt in recht zähem Tempo dem beruflichen und privaten Alltag des Firmenchefs, während er verzweifelt nach neuen Investoren sucht, um die Marke zu retten, vom großen Triumph beim Mille Miglia-Rennen träumt und auch privat an einem Scheideweg steht.

Über weite Strecken schleppen sich die 130 Minuten mit hohem Nerd-Faktor dahin. Sehenswert machen den Film zwei Erzählstränge: die Auftritte von Penélope Cruz als betrogener Gattin Laura Ferrari, die zwischen Wut, Eifersucht und kühl berecheneten Gegenstrategien schwankt, und die hervorragend gefilmten Szenen auf der legendären Rennstrecke in Norditalien.

In Venedig ging „Ferrari“ im Wettbewerb um die Löwen leer aus, kurz danach lief er als Abschlussfilm auf dem Festival in New York. Ohne Kinostart kam der Film in Deutschland am 1. März 2024 auf der Streaming-Plattform Amazon Prime heraus.

Bild: Forward Press

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