Reflet dans un diamant mort

Friedlich blickt ein alter Mann (Fabio Testi) auf die Brandung der Côte d´Azur. Wer würde nicht gerne mit ihm tauschen angesichts der Virenschleudern und des Dauerfrosts, die Berlin heimsuchen und noch unwirtlicher machen als sonst.

Es handelt sich offensichtlich um einen Geheimagenten, der seinen Ruhestand genießt. In Rückblenden schießen ihm Erinnerungen an seine Gegenspieler vergangener Jahre durch den Kopf, z.B. an „Serpentic“, die mit ihrem Gift so raffiniert tötet wie eine Kobra.

Schnelle Schnitte prägen diesen vierten Film des Regie-Duos und Ehepaars Hélène Cattet und Bruno Forzani. Sie verwursten in den 88 Minuten viel an einschlägiger Genre-Ware, vom italienischen Giallo, der das französisch-belgische Paar prägte, über die James Bond-Reihe und die Mission Impossible-Sequels.

Das ist streckenweise als hübscher Farbtupfer für das Festival ganz amüsant, verströmt auf die Dauer vor allem Langeweile. Nach der Pressevorführungen jubelten viele in den Online-Nischen, aber für den Wettbewerb eines internationalen Festivals ist die arte-Koproduktion „Reflet dans un diamant mort/Reflection in a Dead Diamond“ zu leichtgewichtig. Dementsprechend hoch war die Absprungquote bei der heutigen Vorstellung. Als Mitternachts-Special wäre dieser Film gut aufgehoben.

Am 9. Oktober 2025 startete der Film unter dem Titel „Reflection in a dead diamond“ in den Programmkinos.

Bild: Cattet-Forzani

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