Sehr viel Archiv-Material präsentiert Luzia Schmid in ihrer essayistischen Annäherung „Ich will alles“ an Hildegard Knef. Beeindruckend an diesen O-Tönen ist die Reflektiertheit, mit der Knef geduldig auch auf noch so private Nachfragen der Interviewer reagiert.
Die Höhen und Tiefen von Karrieren in mehreren künstlerischen Berufen zeichnet die rbb-Koproduktion nach, die im Panorama der Berlinale ihre Premiere hatte: vom ersten Erfolg als Hauptdarstellerin in „Die Mörder sind unter uns“ über den Skandal als „Die Sünderin“ zu erfolglosen Ausflügen in Hollywood und Musical-Hits am Broadway spannt der Film den Bogen. Der Karriere als Schauspielerin folgten mindestens ebenso erfolgreiche Neuanfänge als Chanson-Sängerin mit ihren Ohrwürmern „Für mich soll´s Rote Rosen regnen“ und „Von nun an ging´s bergab“ und als Bestsellerautorin mit ihrer Autobiographie „Der geschenkte Gaul“. Markant sind ihre rauchige Stimme und ihre mit Berliner Schnoddrigkeit vorgetragene Selbstironie.
Auf die üblichen Talking Heads verzichtet diese Doku dankenswerterweise. Neben den Archiv-Aufnahmen und von Nina Kunzendorf aus dem Off gelesenen Knef-Texten kommt nur Knefs Tochter Christina Palastanga ausführlicher zu Wort.
„Ich will alles. Hildegard Knef“ soll bereits am 3. April 2025 in den Kinos starten.
Bild: Privatarchiv Hildegard Knef