Golden Twenties

Das „Neue Deutsche Kino“ ist traditionell ein Herzstück des Filmfests München. Als einer der ersten Filme in dieser Sektion lief „Golden Twenties“, das recht konventionell über die Nöte einer Mittzwanzigerin erzählt.

Gustava (Henriette Konfurius), die alle nur Ava nennen, zieht nach dem Studium wieder bei ihrer Mutter Mavie ein und versucht vergeblich, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Während die Mutter vor allem mit ihrem wesentlich jüngeren Liebhaber und mit ihren von Inga Busch in altbewährter Volksbühnen-Schule gespielten Neurosen beschäftigt ist, landet Ava schließlich als Hospitantin am Theater.

Regisseurin Sophie Kluge zeichnet ein sehr genaues, durchaus realistisches Bild einer Theater-Produktion, die kurz vor der geplanten Premiere abgesagt werden muss: Franziska Machens (bekannt vom DT) versucht als Regie-Assistentin, den Laden halbwegs am Laufen zu halten, was aber von der Planlosigkeit und den Launen des Regisseurs (gespielt von Nicolas Wackerbarth, der mit seiner hervorragenden Betriebssatire „Casting“ in Erinnerung ist), torpediert wird.

Für zusätzliche Verwirrung in Avas Seelenleben sorgen der Schauspieler Jonas (Max Krause), der mit ihr während der Theater-Proben im Haus der Berliner Festspiele flirtet, sie aber kühl abblitzen lässt, als er für neuen Film nach Prag weiterzieht. Außerdem bevölkert das beziehungsunfähige Pärchen Lulu (Hanna Hilsdorf) und Rufus (Anton von Lucke) diesen vergnüglichen, aber doch recht banalen Coming-of-age-Film.

Es macht zwar Spaß, den bekannten Schauspieler*innen (bis hin zu Michael Maertens in einer winzigen Rolle als Avas Vater) zuzuschauen. „Golden Twenties“ hebt sich jedoch kaum von der langen Reihe ähnlicher Geschichten ab, die über Mittzwanziger auf dem Weg zum Erwachsenswerden bereits erzählt wurden.

Der Kinostart ist für 29. August 2019 geplant.

Bild: © FILMFEST MÜNCHEN 2019

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