Eine zähe Annäherung skurriler Miniaturen ist der neue Film von Wes Anderson. Eine Konstante ist, dass er wieder sehr viel Prominenz und Talent für kleine und kleinste Rollen vor der Kamera versammelt: von Tilda Swinton als Meteroitenforscherin über Scarlett Johansson als lasziver Filmstar bis Willem Dafoe in einer Mini-Rolle in der Rahmenhandlung ist vieles dabei, was Rang und Namen hat, Anderson-Stammkraft Bill Murray fehlte Corona-bedingt.
Die 105 Minuten konzentrieren sich auf einen abgelegen Ort im Mittleren Westen, wo Kinder in nerdhafter Begeisterung nach den Spuren eines Meteoriteneinschlags forschen, im Hintergrund Atombomben-Tests so sorglos durchgeführt werden, wie es in den 1950ern noch denkbar war, und die plötzliche Ankunft eines Aliens.
Ein paar kleine hübsche Momente bietet dieser Film, z.B. den zweifachen Auftritt von Jeff Goldblum als Alien oder die Dialoge der Kinder. Über weite Strecken schleppt sich der Film aber ohne Esprit von einer Schrulligkeit zur nächsten. Wes Anderson ist mit „Asteroid City“, der im Cannes-Wettbewerb präsentiert wurde, aber zurecht leer ausging, auf der Stufe der Selbst-Parodie angekommen ist. Lesenswert ist der Essay eines enttäuschten Fans seines Frühwerks aus den 2000er Jahren von Max Scharnigg in der SZ.
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