Crossing

Mit einem klassischen Roadmovie eröffnete das Panorama der 74. Berlinale: ein ungleiches Duo macht sich von Batumi/Georgien auf den Weg nach Istanbul. Lia (Mzia Arabuli), eine pensionierte Lehrerin, ist auf der Suche nach Tekla, einer Trans-Frau, deren Spur sich im türkischen Metropolen-Moloch verloren hat. Sie reist gemeinsam mit dem jungen Achi (Lucas Kankava), der besser Englisch spricht und behauptet, eine Adresse von ihr zu haben.

In beobachtenden Einstellungen folgt Levan Akins Film der verzweifelten Suche des Duos, die vergeblich an viele Türen klopfen, aber auch manch schöne Begegnung haben. Parallel wird immer wieder der Alltag von Evrim (Deniz Dumanli) eingeführt, einer Trans-Aktivistin, die als Anwältin gut vernetzt ist und mit einem Taxifahrer ohne offizielle Lizenz flirtet. Gegen Ende des Films ergänzt Evrim den Suchtrupp zum Trio, bis sie schließlich auf eine entscheidende Spur stoßen.

„Crossing“ hat vieles, was die Sektion Panorama ausmacht: der Film  ist sehenswertes Arthaus-Kino, das sich der Blockbuster-Ästhetik entzieht. Mit der Queer- und Transfeindlichkeit hat er ein wichtiges, politisches Thema und wurde dafür auch mit dem Teddy Jury Award ausgezeichnet. Mehr als ein solides Roadmovie ist „Crossing“ allerdings nicht. Die Qualität seines Debüts „Als wir tanzten“ (Cannes 2019) erreicht Levan Akin, ein schwedischer Regisseur mit georgischen Wurzeln, in seinem zweiten Spielfilm nicht. Beim Panorama-Publikums-Voting schaffe es „Crossing“ immerhin auf den zweiten Platz.

Bild: Haydar Tastan

 

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