The hill where lionesses roar

Drei Freundinnen, die in der Enge einer Kleinstadt aufwachsen und vom Ausbruch träumen, stehen im Zentrum von „The hill where lionesses roar“. Luàna Bajrami, im Kosovo geboren und in Frankreich aufgewachsen, trat als Schauspielerin in Nebenrollen in einigen preisgekrönten Festival-Filmen wie „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ oder dem Venedig-Gewinner-Film „Das Ereignis“ in Erscheinung.

Ihr Regie-Debüt „The hill where lionesses roar“ hatte in Cannes in der Nebenreihe „Quinzaine des Réalisateurs“ Premiere, lief in Toronto und einer Reihe kleinerer Festivals und war zum Abschluss des Kinojahres nun beimm Festival „Around the world in 14 films“ zu sehen.

Der Film spielt in einer hügeligen Region, von der uns die drei Protagonistinnen Qe (Flaka Latifi), Li (Era Balaj) und Jeta (Uratë Shabani) wie junge Löwinnen in der ersten Einstellung entgegen brüllen. Ganz so kraftvoll geht es leider nicht weiter, sondern unsicher tastend und mäandernd suchen die jungen Frauen ihren Platz in der Welt . „The hill where lionesses roar“ folgt ihnen dabei, schwankt zwischen realistischer Milieustudie und überlanger Instagram-Story. Mit „Virgin Suicides“ (1999), einem frühen Meisterwerk von Sofia Ford Coppola wurde der Film im Programmheft verglichen. Doch von der beklemmenden Dichte dieses Vorbilds ist „The hill where lionesses roar“ ein deutliches Stück entfernt. Bajramis Film erinnert ästhetisch und thematisch eher an ein späteres Coppola-Werk: ihre schön gefilmte, aber schnell vergessene Raubzug-Tour „The Bling Ring“ (2013) amerikanischer Glamour-Girls.

Es wird spannend sein, den Weg von Bajrami als Regisseurin und Schauspielerin weiter zu verfolgen. In der „Quinzaine des Réalisateurs“ waren aber in diesem Sommer überzeugendere Debüts zu sehen: „Murina“ von Antoneta Alamat Kusijanović und „Hit the Road“ von Panar Panahi, die beide auch zum 14films-Festival in Berlin eingeladen waren.

Bild: Loco Films

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