The Batman

Für Blockbuster-Kino, das nicht ganz so stumpf und holzschnittartig wie der Durchschnitt des Popcorn-Kinos ist, steht der Regisseur Matt Reeeves, der sich nach „Let me in“, dem Remake eines schwedischen Mystery-Films, mit zwei Planet der Affen-Sequels einen Namen machte.

Als Ben Affleck mit seinem Plan, einen Batman-Film im Marvel-Kosmos zu drehen, in einer Sackgasse gelandet war, übernahm Reeves das Projekt und krempelte es komplett um. Ein glückliches Händchen bewies er mit der Wahl des Hauptdarstellers: Robert Pattinson machte im vergangenen Jahrzehnt eine erstaunliche Entwicklung vom Teenie-Schwarm in Vampir-Schmonzetten zum Charakterdarsteller und Fachmann für gebrochene Charaktere.

Zum leitmotivisch eingesetzten Nirvana-Hit „Something in the way“ führt uns Pattinson als Bruce Wayne/Batman durch eine besonders düstere und dystopische Version des korrupten Molochs Gotham, in dem die bekanntlich Batman-Fantasy-Figur angesiedelt ist. Eine Stärke des mit drei Stunden überlangen Films ist, dass er nicht auf pure Superhelden-Action setzt, sondern mit Motiven aus Thriller, Noir und Kammerspiel arbeitet. Nur die Liebesgeschichte zwischen Batman und Catwoman (Zoë Kravitz) wirkt überflüssig und zu aufgesetzt.

Der Film hat zwar vor allem in der ersten Hälfte damit zu kämpfen, einen eigenen Rhythmus zu finden, aber immerhin steht Pattinson nicht allein auf weiter Flur. Mit Paul Dano hat er einen starken Gegenspieler, der vor allem im Showdown auftrumpft, Colin Farrell ist als „Pinguin“ hinter seiner Maske kaum wiederzuerkennen und John Turturro hat einen feinen Auftritt als Mafia-Strippenzieher Carmine Falcone.

Mit „The Batman“ gelang Reeves ein solider Auftakt für seine geplante Trilogie, die sich positiv vom üblichen Marvel-Einerlei abhebt, aber noch nicht an die Trilogie von Christopher Nolan heranreicht, der den Stoff zwischen 2005 und 2012 neu belebte.

Bild: Warner Bros./Jonathan Olley

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