The Future

Das Überbordende, der Mix aus Tanz, Gesellschaftsanalyse und Comedy sind die Markenzeichen von Constanza Macras und ihrer Compagnie DorkyPark, die an der Volksbühne am Rosa Luxemburg-Platz ihre künstlerische Heimat gefunden haben.

Mit „The Future“ unternehmen sie eine Zeitreise in die 1980er Jahre. Eleonore Carrière hat für das Ensemble Outfits nach der damaligen Mode zwischen Schulterpolstern und Punk geschneidert. Das „No Future“-Lebensgefühl der damaligen Ära zwischen Waldsterben, Atomkriegsangst und Tschernobyl prangt in dicken Lettern auf einigen Shirts. Pop-Kultur-Phänomene wie die Soap „Dallas“, die damals ein Straßenfeger im TV war, werden kurz angespielt.

Assoziativ verschneiden die Regisseurin und ihre Dramaturgin Carmen Mehnert der „Future“-Titel mit einem Overkill an Motiven: vom griechischen Orakel im antiken Delphi über langatmige Ausführungen zur Quantenphysik, von den Debatten über den Klimawandel bis zu Nackttanz-Einlagen wird hier viel geboten und angerissen. Die zwei Stunden zerfasern zusehends, dabei fehlt „The Future“ die mitreißende Energie vorpandemischer Macras-Abende wie „The West“, die auf der gewaltigen Bühnenfläche am Rosa Luxemburg-Platz rockten.

 

„The Future“ kam Anfang Dezember 2021 mitten in einer düsteren Phase des Berliner Theaterlebens heraus, als viele andere Produktionen reihenweise verschoben oder abgesagt wurden. Dass sich das Team in dieser Situation behaupten konnte, ist ein Erfolg, dennoch ist dies ein Tanz-Abend mit angezogener Handbremse, schon bei der Premiere war der Applaus eher verhalten, wie die Kritiken berichteten.

Bilder: Thomas Aurin

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