Jeanne du Barry

Der Eröffnungsfilm des Festivals in Cannes 2023 zog besonders viel Aufmerksamkeit mit, da er das Comeback eines Hollywood-Superstars brachte, der in den vergangenen Jahren vor allem durch private Schlagzeilen und eine juristische Schlammschlacht mit seiner Ex-Frau Amber Heard auffiel.

Johnny Depp verköpert Ludwig XV., der das Zeremoniell in Versailles stoisch lächelnd über sich ergehen lässt und am Ende des Films von Pockennarben übersät dahinsiecht. Im Mittelpunkt des Films steht seine Lieblingskurtisane Jeanne du Barry, die aus einfachsten Verhältnissen einen steilen gesellschaftlichen Aufstieg machte. Den Töchtern des Königs war sie schon lange ein Dorn im Auge, sie schürten Intrigen gegen die Rivalin, nach seinem Tod zog sich die du Barry auf einen Landsitz zurück und wurde wie Marie Antoinette, Ludwig XVI. und viele andere während der Französischen Revolution zum Schafott geführt.

Regisseurin Maïwenn hat die Titelrolle gleich selbst übernommen. Ihr Historienfilm ist ein sehr konventionelles Kostümdrama, das die Stationen von Aufstieg und Fall chronologisch nacherzählt und sich viel Zeit nimmt, die höfischen Rituale, gegen die sie immer wieder verstößt.

Als betulich wurde „Jeanne du Barry“ in Cannes von vielen kritisiert, tatsächlich sind die knapp zwei Kinostunden nicht sehr aufregendes Historien-Arthouse-Kino, das die Sehgewohnheiten bedient.

In Deutschland startete „Jeanne du Barry“ am 24. August 2023.

Bild: © Ste’phanie Branchu – Why Not Productions

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