A Haunting in Venice

Unermüdlich arbeitet sich Kenneth Branagh durch das Werk von Agatha Christie. Nach den beiden sehr altbacken-betulichen Verfilmungen ihrer abgedroschensten Krimis „Mord im Orient-Express“ (2017) und „Tod auf dem Nil“ (2022) waren die Erwartungen gering.

Doch der dritte Streich, bei dem Branagh wie gewohnt nicht nur Regie führt, sondern auch die Hauptrolle des Ermittlers Hercule Poirot spielt, ist überraschenderweise der beste Teil der Reihe. „A Haunting in Venice“ basiert auf dem Roman „Die Schneewittchen-Party/Halloween-Party“ (1969), in dem Christie ihr klassisches Whodunit-Erfolgsrezept mit Mystery-Grusel mixt. Auch der Verfilmung tut es gut, dass er der Stoff nicht so ausgelutscht ist und mit den Genres spielt.

Hinzu kommt eine tolle Besetzung: Poirot bekommt es bei den Rätseln, die er wie gewohnt mit geschickter Kombination der Indizien der überraschenden Lösung zuführt, mit US-Comedian Tina Fey in der Rolle von Ariadne Oliver zu tun, seiner Auftraggeberin und Bestsellerautorin, Kelly Reilly als trauernder Mutter sowie Michelle Yeoh, die nach ihrem tollen Comeback in „Everything everywhere all at once“ diesmal das spirituelle Medium Joyce Reynolds verkörpert.

Genretypisch spielt die Mordserie auf engstem Raum, Branagh verlegte die Handlung vom englischen Landhaus in eine Villa in Venedig, in der es angeblich spukt, und nahm sich auch sonst ein paar kleinere Freiheiten, bleibt dem Geist der Vorlage aber treu. 

„A Haunting in Venice“ startete am 14. September 2023 im Kino.

Bild: ©20th Century Studios

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