Dune 2

Zweifellos ist das Blockbuster-Sequel von Denis Villeneuve ein großes Spektakel mit enormen Schauwerten. Der Franko-Kanadier demonstriert erneut seine Meisterschaft. Die Heldenreise des Schönlings Paul Atreides (Timothée Chalamet) wird von einer erlesenen Star-Regie (Charlotte Rampling, Javier Bardem, Christopher Walken, Josh Brolin, Léa Seydoux) und den bombastischen Klängen von Hans Zimmer begleitet. So weit, so erwartbar.

Das Spannende an „Dune 2“, der mit 166 Minuten sogar noch etwas mehr Sitzfleisch erfordert als der erste Teil von 2021, ist, dass die als Messias verehrte Hauptfigur ambivalentere, dunkle Züge bekommt. Die klassische Schwarz-Weiß/Gut-Böse-Dichotomie des Hollywood-Fantasy-Kinos, die Bruno Dumont in seiner gerade mit einem Silbernen Bären ausgezeichneten „L´Empire“ wunderbar karikierte, wird in diesem Film aufgebrochen. Villeneuve bleibt hier der Roman-Vorlage von Frank Herbert treu, die z.B. Thomas Groh im Perlentaucher als tendenziell antifaschistisch interpretiert. Chalaméet alias Atreides legt seine Selbstzweifel, ob er tatsächlich der Messias ist, wie es ihm vor allem Stilgar (Bardem) bei jeder Gelegenheit eintrichert, nach und nach ab und steigert sich in einen brutalen Rachedurst inklusive machohaftem Auftreten ein. Trotz aller Visionen einer düsteren, leidvollen Zukunft demütigt der bis dahin makellos Gute seine Gegner und ruft zum „Heiligen Krieg“. Ein dritter Teil ist somit bereits angelegt.

Nach zahlreichen Verschiebungen startete die Fortsetzung „Dune 2“ am 29. Februar 2024 in den deutschen Kinos.

Bilder: Warner Brothers

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