Anora

Eine Tragikomödie mit deftigem Humor ist „Anora“, das neue Werk des Indepedent-Filmers Sean Baker. In dem New Yorker Stripclub, in dem die Titelfigur Ani/Anora (Mikey Madison) arbeitet, landet eines Abends der verwöhnte russische Oligarchen-Sohn Ivan (Mark Eydelsteyn), der sich noch mal austoben möchte, bevor er in das väterliche Unternehmen einsteigt.

Er winkt mit den Scheinen und sie gibt sich eine ganze Woche voller Sex, Drogen und Partys als seine Freundin aus. Aus einer Bierlaune heraus, entscheiden die beiden, nach Las Vegas zu jetten und dort zu heiraten.

Dass der Sohn eine Sexarbeiterin in die Familie holt, ist für den Oligarchen-Clan endgültig zu viel. Sie hetzen Ani und Ivan zunächst ihre Handlanger und ihren Anwalt auf den Hals, die Anis Temperament jedoch kaum gewachsen sind. Erst als die resolute Mama selbst aus Russland einfliegt, wird der stockbesoffene Ivan zahm wie ein Schoßhündchen und lässt seine Spielgefährtin fallen.

„Anora“ lebt vor allem von der Präsenz der Hauptdarstellerin. Mikey Madison, bekannt aus der Serie „Better Things“, fegt mit enormem Drive durch die Rolle der Ani, die genau weiß, was sie will.

Jenseits dieser herausragenden Performance ist „Anora“ witziges Unterhaltungskino, das auch den etwas derberen Humor nicht scheut. Dass „Anora“ in diesem starken Cannes-Jahrgang die Goldene Palme gewann, überrascht deshalb ziemlich.

In diesem Herbst ist „Anora“ bei der Filmkunstmesse Leipzig und beim Filmfest Hamburg zu sehen, bevor er bereits am 31. Oktober 2024 im Kino startet.

Bilder: Universal Pictures International

 

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