Heldin

Vier Arme und acht Beine bräuchte Krankenschwester Floria (Leonie Benesch): der Spielfilm „Heldin“ zeigt die atemlose Hetze, der Floria auf der unterbesetzten Station einer Zürcher Klinik ausgesetzt hat. Ständig klingelt der Alarm, hier ist ein Patient aus dem OP-Aufwachraum abzuholen, dort ein Schmerzmittel zu verabreichen. Der eine wartet seit Stunden auf das Gespräch mit der Ärztin zum Befund, die andere hat ihre Infusion zu lange nicht gewechselt, bis es zur Entzündung kam. Bei der dementen Patientin muss die Windel gewechselt werden, eine andere Frau stirbt unerwartet und kann nicht reanimiert. Alles nah an der bedrückenden Realität. Zu allem Überfluss nervt Floria auch noch der klischeehaft überzeichnete Privatpatient, der seine Sonderwünsche vehement einfordert.

Die Schweizer Regisseurin Petra Volpe, die 2017 mit der gelungenen Frauenbewegungs-Komödie „Die göttliche Ordnung“ auffiel, dreht ein beklemmendes Drama über den Pflegenotstand und die harten Arbeitsbedingungen eines Berufsstands. Die ganz großen Krisen und Knalleffekte bleiben in den 90 Minuten aus, hier wird gezeigt, wie fordernd und grenzwertig schon der Alltag ist.

„Heldin“ wurde am 17. Februar 2025 im Zoo-Palast als Berlinale Special präsentiert und läuft seit 27. Februar 2025 in den deutschen Kinos.

Bild: © TOBIS Film GmbH

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