Filmgeschichte hat Ang Lee mit dem Drama „The Wedding Banquet“ geschrieben, der 1993 den Goldenen Bären der Berlinale gewann, den ersten Kuss von zwei schwulen Männern in einem asiatischen Film zeigte und den Weg für die internationale Karriere des Regisseurs ebnete.
22 Jahre später kommt ein Remake von Andrew Ahn mit demselben Titel in die Kinos, an dem wieder James Schamus als Co-Drehbuchautor und Co-Produzent beteiligt ist. Wieder geht es um Scheinehen, wieder geht es um Homosexualität, diesmal stehen ein schwules und ein befreundetes lesbisches Paar aus der Asian-American Community in Seattle im Mittelpunkt.
Dass die Neuverfilmung von „The Wedding Banquet“ nur eine Fußnote in der Filmgeschichte bleiben dürfte, liegt vor allem daran, dass die RomCom um den richtigen Ton ringt: mal ist sie schlicht albern, mal allzu melodramatisch, die Figuren stolpern durch eine seichte Handlung.
Am hervorragenden Cast um Yoon Yeo-jeong als resolute südkoreanische Matriarchin und Joan Chen als narzisstische Mutter, die die lesbische Idenität vor allem für ihre Charity-Aktionen und Instagram-Selbstdarstellung nutzt, liegt es nicht. Der Unterhaltungsfilm leidet an schwachen Dialogen mit wenigen Pointen und einem ziellos-spannungsarmem Script.
Nach der Sundance-Premiere im Januar 2025 kommt „The Wedding Banquet“ am 5. Juni 2025 in die deutschen Kinos.
Bilder: Luca Cyprian Bleecker Street