LIEBÉИ

Einen leisen, melancholischen Abend bietet Vladimir Korneev mit seinem zweiten Programm in der Bar jeder Vernunft. Auf der Kleinkunstbühne, wo sonst Kabarett, Comedy und Slapstick dominieren, widmet sich der 1987 in der damaligen Sowjet-Republik Georgien geborene Küstler gemeinsam mit seinem Pianisten Liviu Petcu der Sehnsucht nach Liebe und dem Schmerz.

Im Wechsel trägt er russische Lieder, französische Chansons (von Jaques Brel über Edith Piaf bis Charles Aznavour) und deutsche Texte (von Zarah Leander oder Marlene Dietrich, aber auch selbstkomponierte Texte) vor. Er lässt die Musik fast ganz für sich sprechen und hält sich bei den knappen Anmoderationen und Überleitungen angenehm zurück.

Korneev, der bei einem Jazz-Abend in München von einem Casting-Chef auch für den Film entdeckt wurde, wirft sich in Posen. Mit seinem ganzen Körper taucht er expressiv in den Liebesschmerz ein. Da es keine Brüche gibt, wirkt dies manchmal etwas zu manieriert. Am besten ist Korneev, wenn er die Lieder der großen Diven wie Leander, Dietrich oder Piaf vorträgt.

Da sich der Abend ganz auf die Melancholie fokussiert, droht er über 2,5 Stunden etwas eintönig zu werden. Andere Klngfarben und Themen hat Korneev bewusst ausgespart.

Bilder: Barbara Braun (Vorschaubild) und Mark Noormann (Porträt Korneev)<

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