Kurz nach seinem überraschend starken Debütfilm „Knochen und Namen“ bringt Fabian Stumm gleich den zweiten Spielfilm in die Kinos. „Sad Jokes“ wurde mit geringem Budget und an wenigen Drehtagen entwickelt. Regisseur Fabian Stumm übernimmt zusätzlich wieder die Hauptrolle und arbeitet mit langjährigen Freunden und Weggefährten wie Knut Berger oder Godehard Giese zusammen.
Das Besondere an diesem Film ist wie schon im Erstling der Ton, der zwischen Tragik und Komik, Melodram und Slapstick changiert. Diesmal zerfällt der Film aber stärker in einzelne szenische Splitter: wir folgen dem Protagonisten Joseph bei diversen Stationen durch sein fettnäpfchenreiches Leben als Drehbuchautor. Private Konflikte wie die Sorge um die an Depressionen leidende beste Freundin (Haley Louise Jones), mit der er gemeinsam den Sohn Pino aufzieht oder die auch nach drei Jahren nicht verwundene Trennung von Marc (Jonas Dassler) stehen neben beruflichen Rückschlägen wie der Abfuhr durch den Produzenten (Godehard Giese) oder die entgleisende Premierenfeier (mit Marie-Lou Sellem und Anne Haug als lesbisches Paar in der Krise) oder Missgeschicken wie einer eingeklemmten Hand im Automaten.
Manches ist schön beobachtet und vieles gut gespielt, aber die 90 Minuten kommen doch nicht über eine Aneinanderreihung von Miniaturen hinaus.
Bei der Premiere beim Filmfest München gewann „Sad Jokes“ dennoch gleich zwei Preise: den Förderpreis der Sektion Neues Deutsches Kino (Beste Regie) und dem FIPRESCI-Preis. In dieser Woche lief die Tragikomödie als einziger deutscher Film in Toronto und wurde parallel auch beim Queerfilmfestival vorgestellt. Am 12. September 2024 startet der Film in den deutschen Kinos.
Bilder: Salzgeber