State of Affairs

Als Meta-SciFi-Komödie beginnt „State of Affairs“ von Yael Ronen, die mit ihren Stückentwicklungen am Gorki Theater und der Schaubühne bereits vier Mal zum Theatertreffen in ihrer Berliner Wahlheimat eingeladen war, und im Mai 2024 zum zweiten Mal am Hamburger Thalia Theater arbeitet.

Die Ausgangsidee ist witzig: angeblich kam am Thalia eine Botschaft von Außerirdischen aus der Zukunft an, dass die geplante Produktion unbedingt gestoppt werden muss. Eine Person aus dem Publikum werde dadurch so sehr getriggert, dass sie noch mehr Krieg und Chaos über die Welt bringe, als hier ohnehin schon herrscht. Im Video von Stefano Di Buduo spielt das Quartett Maja Beckmann, Nils Kahnwald, Tim Porath und André Szymanski sich selbst. Ihre verfremdeten, von der KI mit Runzeln entstellten Gesichter sind das optische Highlight des Abends.

Recht viel mehr haben die folgenden 90 Minuten leider nicht zu bieten: der Komödie fehlt es an Timing, Biss und, wie Katrin Ullmann im DLF feststellte, vor allem an Fokus. An Talent fehlt es dem Ensemble sicher nicht: mit Maja Beckmann und Nils Kahnwald sind immerhin zwei Schauspieler*innen des Jahres an Bord.

„State of Affairs“ kommt nicht über die Bespiegelung von Eitelkeiten im Theaterbetrieb hinaus und macht aus seiner interessanten Ausgangsidee zu wenig.

Bild: Krafft Angerer

 

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