Un sublime Error

Einer der großen Namen des postdramatischen Theaters gibt sich diese Woche beim FIND-Festival die Ehre: der Belgier Jan Lauwers (Needcompany) schrieb dem spanisch-argentinischen Schauspieler Gonzalo Cunill das im Corona-Lockdown entwickelte Solo „Un sublime Error“ auf den Leib.

Cunill ist dem Berliner Publikum aus mehreren Arbeiten von Rodrigo García vertraut und war zuletzt auch vor zwei Jahren mit dem Solo „La Enciclopedia del Dolor“ beim FIND zu Gast. Diesmal erleben wir ihn im Globe der Schaubühne vor einem Turm aus Glas, den Lauwers auf der kleinen Bühne errichtete.

Der 90minütige Abend lebt von häufigen Interaktionen mit dem Publikum und noch häufigeren Rollenwechseln. Der graubärtige Performer switcht zwischen drei Rollen hin und her: seinem Alter ego Gonzalo, das gerade gestorben ist und auf die eigene Beerdigung blickt, sowie seinen beiden langjährigen Weggefährten Alex und Kristin. Dieses Dreieck verhandelt in sprunghaften Assoziationen und mit viel Alltagsphilosophie u.a. die Themen Freundschaft und Einsamkeit.

„Un sublime Error“ ist eine kleine, unterspannte, postdramatische Fingerübung, die bis auf den Kurzauftritt von Jerome, der als Freiwilliger aus dem Publikum die „Magie des Theaters“ auf die Probe stellen soll, indem er sich an das Glas-Bauwerk heranwagt, wenig bietet, das in Erinnerung bleibt.

Anders als viele FIND-Produktionen, die über große internationale Festivals touren, war „Un sublime Error“ bislang nur in Spanien zu sehen. Ein zweites FIND-Gastspiel findet am heutigen 9. April 2025 statt.

Bild: © Vibe Stalpaert

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