Große Gewinne Schwere Verluste

In ihrer Pop-Revue „Große Gewinne Schwere Verluste“ surfen Schorsch Kamerun, sein musikalischer Mitstreiter PC Nackt und ihr Ensemble über viele Themen: die NS-Vergangenheitsbewältigung kommt vor, natürlich Donald Trump, selbstverständlich auch die drastischen Kürzungen an den Berliner Theatern. Wenn es so etwas wie einen roten Faden gibt, dann ist es die Trauer über den Verlust an Lebensqualität und Freiräumen durch Digital-Ökonomie und Gentrifizierung, die durch einen Paketshop in einer ehemaligen Tankstelle symbolisiert werden.

Wir erleben eine Gruppe verlorener Gestalten, die in Monologen, kleinen Sketchen und vor allem melancholisch perlenden Songs ihrer Vergangenheit hinterhertrauern. Ein James Bond-Wiedergänger (Manuel Harder) mischt sich unter die Figuren, die aber nie echte Konturen annehmen, sondern in den Miniaturen ebenso schnell verschwinden wie sie auftauchten.

Am Ende versammeln sich alle fünf DT-Ensemble-Mitglieder, Annika Netzold, die als Sportlerin und Spinne einige Szenen bereichert, und vor allem der Richardchor aus Neukölln zu ihrer Mutmach-Schlusshymne. Nach all dem Abgesang beschwört die musikalische Revue nach 100 Minuten die Solidarität als Ausweg.

„Große Gewinne Schwere Verluste“ ist eine musikalische Wohlfühl-Revue, deren Anliegen, für mehr Solidarität zu werben und Empowerment anzuregen, Unterstützung verdient. Inhaltlich und dramaturgisch bleibt der Abend jedoch dünn.

Bilder: Jasmin Schuller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert