Skatepark

Im Haus der Festspiele feiert die Theaterblase alljährlich im Mai das Hochamt des Theatertreffens, an diesem Wochenende wurde die Bühne völlig anders genutzt. Einen Skatepark ließ die dänische Chroreographin Mette Ingvartsen aufbauen. 

Schon während das Publikum langsam eintrudelt, zeigen Skaterinnen und Skater ein paar Kabinettstückchen. An jedem Tour-Ort wird der Cast von lokalen Jugendlichen verstärkt, die mit auf die Bühne dürfen. Fließend geht die Aufwärmphase in die Performance über. Auch nachdem sich die Türen geschlossen haben, besteht das Stück über weite Strecken nur daraus, dass die Akteure von links nach rechts fahren die Rampe hoch und wieder runterfahren, Drehungen oder Sprünge einbauen.

Dramaturgisch bleibt die Arbeit lange Zeit eintönig, das Publikum ist eingeladen, den Skatern bei ihren Aktionen zuzusehen. Ungewöhnlich sind nur der Ort und der Kontrast zwischen Hochkultur-Bühne und der Jugendkultur, die hier gefeiert wird.

Im Lauf des 80minütigen Abends werden die Skate-Aktionen etwas vielfätiger, neue Sprungparcours dazu errichtet und Kreisformationen ausprobiert. Zwei Sängerinnen im Punk/Gothic-Look untermalen die Performance und bemühen sich, den recht braven Skating-Einlagen und einer Subkultur, die längst vom Mainstream vereinnahmt und entsprechend kompliziert ist, noch etwas Rebellisches einzuhauchen.

Für die Schluss-Szene wird das Licht fast komplett heruntergedimmt, das Ensemble verschwindet hinter Masken: Als dramaturgische Klimax ein interessanter Effekt, aber es wirkt zu sehr wie ein Nachklapp, zu wenig aus dem monotonen, bisherigen Stück entwickelt.

Ingvartsens „Skatepark“ wurde in Brüssel entwickelt, wo die junge Mutter regelmäßig ihren Kindern bei ihren Freizeitaktivitäten zusah. Bereits im vergangenen Jahr tourte die Performance über mehrere große Festivals wie die Wiener Festwochen und die Ruhrtriennale, nun gastierte sie am Eröffnungswochenende von Tanz im August in Berlin.

Bild: Bea Borgers

 

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