„Black Dog“ ist ein Film, in dem die Figuren wortkarg bleiben. Umso stärkeren Eindruck machen die Bilder. Die Eröffnungssequenz, in der eine Hunde-Meute die Dünen der Wüste Gobi hinabrast, lässt Großes erhoffen.
Tatsächlich versteht Guan Hu es meisterhaft, die Tiere in Szene zu setzen. Neben den Straßen-Hunden sind dies auch die Schlangen, die ein Metzger zu Delikatessen verarbeitet, und der Tiger, der im Zentrum des Zoos trohnt. Der titelgebende schwarze, abgemagerte Hund, der seinen Verfolgern immer wieder entkommt, ist die eine Hauptfigur neben Lang, der frisch aus der Haft entlassen ist und zwangsverpflichtet wird, mitzuhelfen, dass Peking rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen 2008 von den streunenden Kötern gereinigt wird.
Ohne viele Worte und Abschweifungen zeigt „Black Dog“, wie aus der anfänglichen Konfrontation von Mensch gegen bissigen Hund eine Symbiose von zwei Außenseitern wird, die der Rest der Gesellschaft am liebsten los werden möchte.
Die Bildgewalt dieses Werks beeindruckte auch die Jury der Sektion Un certain regard im Mai 2024 in Cannes, die unter dem Vorsitz von Xavier Dolan den Hauptpreis an „Black Dog“ verlieh. Nach der Filmkunstmesse Leipzig ist das Werk diese Woche auf dem Filmfest Hamburg zu sehen.
Bild: Playtime