Frenetisch wurde Sophie Passmann schon gefeiert, als sie durch den Glitzervorhang auf die Bühne des Berliner Ensembles kam. Sie postiert sich vorne am Mikro an der Rampe, im Hintergrund thront eine an Botticellis Venus erinnernde Muschel. Das traditionsreiche Haus am Schiffbauerdamm ist eine ungewöhnliche Location für die knapp 90minütige popfeministische Comedy-Show, die die Bestseller-Autorin und Podcasterin gemeinsam mit Regisseurin Christina Tscharyiski aus ihrem im vergangenen Jahr erschienen Buch „Pick me Girls“.
Selbstironisch surft Passmann durch ihre bekannten Themen: Body Issues, Fettpölsterchen und die falschen Männer, in die sie sich verguckt. Ein paar Popsongs werden eingespielt, ansonsten spult die Comedienne ihr Programm ab und kreist um ihre autobiographischen Erfahrungen und die üblichen Klischees.
Die Zielgruppe lacht dankbar und feiert den kurzen Abend stehend. Verhaltener waren die Gesichtsausdrücke der Berliner Kritik nach diesem leichtgewichtigen Abend. Bleibt zu hoffen, dass Oliver Reeses Rechnung aufgeht und der popfeministische Star die Fans ins Theater lockt, die Kasse in Zeiten des Spardrucks klingelt und im besten Fall die eine oder andere vielleicht auch ins BE kommt, wenn nicht ihr Star auf der Bühne steht.
Bild: Jörg Brüggemann