Veni vidi vici

Tiefschwarz ist der Humor der Milliardärs-Groteske „Veni vidi vici“ des österreichischen Regie-Duos Daniel Hoesl (auch Drehbuch) und Julia Niemann. Das Ehepaar Amon (Laurence Rupp) und Viktoria Maynard (Ursina Lardi) lebt im Paralleluniversum der Superreichen und lässt keinerlei Regeln für sich gelten. Das Überschreiten aller gesellschaftlichen Normen geht so weit, dass Amon in seiner Freizeit regelmäßig in den Wäldern und Parks um Wien auf Menschenjagd geht. Wahllos zielt er auf Radfahrer und Jogger, die tot zusammenbrechen, wenn er seine Kalaschnikow angelegt hat. Breit grinsend stapft er durch sein Leben, zufrieden mit sich und der Welt, stets gewiss, dass ihm nichts passieren kann, da Polizei und Justiz es nicht wagen, gegen ihn zu ermitteln, und die Wirtschaftsministerin ihre schütze Hand über ihn hält. Die bittere Pointe: Noch skrupelloser ist das Fräulein Tochter, die 13jährige TPaula (Olivia Groschler), die den Film aus dem Off kommentiert.

Das Problem des 86 Minuten kurzen, von Ulrich Seidl produzierten Films ist, dass er mit dem Holzhammer statt dem Florett auf die Marotten der Superreichen einprügelt. Im Januar 2024 hatte „Veni vidi vici“ im internationalen Wettbewerb von Sundance Premiere, lief anschließend auf weiteren Festivals in Rotterdam, Sydney, Stockholm, Graz oder München und in dieser Woche bei Around the World in 14 films. Anlass war der 10. Geburtstag des Verleihs Grandfilm, der „Veni vidi vici“ am 9. Januar 2025 ins Kino bringen wird.

Bild: Grandfilm

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