Zwei gegensätzliche Typen aus den USA stolpern mit einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe durch Polen. So könnte man den Plot der Buddy-Tragikomödie von Jesse Eisenberg (Regie und Drehbuch) zusammenfassen. Er übernahm auch die Hauptrolle des verkrampften Nerds David Kaplan. Böse Zungen schrieben: eigentlich spielt er immer dieselbe Figur, nur der Rollenname ändert sich. An seiner Seite macht der aufgekratzte, kiffende Cousin Benji Kaplan (Kieran Culkin) seine Faxen. Er mischt die Gruppe, die auf den Spuren des Holocausts von Warschau über Lublin ins KZ Majdanek fährt, auf und lässt alles aus sich raussprudeln, was ihm gerade durch die Rübe rauscht.
„A real pain“ ist solides Unterhaltungskino. Das Interessanteste an diesem Indie-Film, der vor einem Jahr in Sundance Premiere hatte, ist die Benji-Figur. Kieran Culkin gewann dafür vor wenigen Wochen auch den Golden Globe als bester Nebendarsteller. In der Tat ist er der heimliche Hauptdarsteller und stiehlt jede Szene. Ohne ihn plätschern die 90 Minuten zu recht monotoner Klavierbegleitung von Frédéric Chopin recht betulich dahin.
„A real pain“ war noch in drei weiteren Kategorien für einen Golden Globe nominiert: als beste Komödie sowie Jesse Eisenberg für Drehbuch und Hauptrolle. Weitere Trophäen wären aber auch zu viel der Ehre für diese amüsante, aber nicht besonders tiefgründige kleine Dramödie gewesen, die am 16. Januar 2025 in den deutschen Kinos startete.
Bild: 2024 Searchlight Pictures